Dermapen vs. Dermaroller – Was ist der Unterschied?
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Dermapens - auch Microneedling Pen - werden immer öfter auch als Gerät zum Microneedling für zu Hause beworben. In diesem Beitrag erklären wir Dir, was ein Dermapen ist und was ihn von einem Dermaroller unterscheidet. Außerdem erfährst Du, warum wir von der Heimanwendung des Dermapens abraten.
Inhaltsverzeichnis
Der Dermapen oder Microneedling Pen ist ein Gerät zum Microneedling. Beim Microneedling, auch Kollageninduktionstherapie genannt, werden mit vielen dünnen Nadeln Mikroverletzungen in der Haut verursacht. Dadurch wird die Durchblutung angeregt, die Erneuerung der Zellen gefördert und die Bildung von Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure gefördert. Außerdem führt die Behandlung zu einer Steigerung der Mikrozirkulation. Das bedeutet, die Haut wird aufnahmefähiger für die aufgetragenen Wirkstoffe. Aus diesem Grund wird in Verbindung mit einem Microneedling Gerät auch oft ein Wirkstoff, wie Hyaluron oder Vitamin C, verwendet.
Unser Körper hat die Fähigkeit, die eigene Haut zu reparieren und von innen wiederaufzubauen. Die Microneedling Behandlung unterstützt unseren Körper bei diesem Prozess. So können die Hautalterung verzögert und zahlreiche Hautprobleme gemindert werden.
Der Microneedling Pen verfügt über einen elektrischen Antrieb. Am Aufsatz des Dermapens befinden sich viele kleine, dünne Nadeln, die sich automatisch in hoher Geschwindigkeit auf und ab bewegen. Man muss ihn dadurch nur über die zu behandelnden Stellen führen.
Ein Microneedling Pen funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie ein Dermaroller, denn beide Male soll die Regeneration der Haut und die Kollagenbildung angeregt werden. Die elektrische Nadelbewegung des Microneedling Pens erinnert jedoch an die einer Tätowiermaschine.
Zuerst muss das Gesicht gründlich gereinigt werden. Hygiene steht beim Microneedling an oberster Stelle, um Infektionen zu vermeiden. Daher darf der Dermapen Aufsatz nur für eine Person benutzt werden. Das heißt, beim Microneedling Pen müssen die Nadeln nach jeder Anwendung getauscht werden.
Nach der Reinigung wird der gewünschte Wirkstoff auf die Haut aufgetragen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Produkt auch für das Microneedling geeignet ist. Daraufhin erfolgt die apparative Behandlung. Im Anschluss an die Behandlung sollte eine milde Feuchtigkeitspflege verwendet werden, da durch das Microneedling die Haut etwas austrocknet. Außerdem kann zur Beruhigung der Haut zusätzlich eine Silbermaske aufgetragen werden.
Viele Hautprobleme können durch das Microneedling gemindert werden oder sogar ganz verschwinden. Dazu gehören zum Beispiel vergrößerte Poren, Fältchen und Falten, Pickelmale und Aknenarben, Unreinheiten, Pigmentflecken, Narben oder Cellulite. Alle diese Hautprobleme können sowohl mit dem Microneedling Pen als auch mit dem Dermaroller behandelt werden.
Der Dermapen ist jedoch besser für die Behandlung von sehr tiefen Narben und Dehnungsstreifen geeignet, weil hier manchmal sehr lange Nadeln verwendet werden müssen. Diese Nadellängen verlassen den kosmetischen Bereich und sind für die Heimanwendung nicht geeignet. Deshalb macht es hier mehr Sinn die Behandlung von einem Profi durchführen zu lassen.
Der Dermapen muss erst richtig eingestellt werden, bevor es mit der Behandlung losgehen kann. Die Nadellänge sowie die Geschwindigkeit sind direkt am Gerät einstellbar und können so an das individuelle Hautproblem angepasst werden. Bei oberflächlichen Hautproblemen, wie vergrößerten Poren oder Rötungen, werden kürzere Nadellängen verwendet. Reicht das zu behandelnde Hautproblem tiefer in die Haut (z. B. bei Narben, Cellulite) werden längere Nadeln benötigt.
Die Nadellänge kann mithilfe eines Einstellrads zwischen 0,1 mm und 3 mm eingestellt werden. Das bedeutet, es können auch Längen eingestellt werden, die schon weit im medizinischen Bereich liegen.
Abgesehen von der Anpassung an das jeweilige Hautproblem und an das Behandlungsgebiet müssen Nadellänge und Geschwindigkeit auch aufeinander abgestimmt werden. Hier gilt: je kürzer die Nadellänge, desto geringer die Geschwindigkeit. Für die Behandlung im Gesicht werden beispielsweise meist geringere Stufen verwendet.
So wie die Nadellänge hängt auch die Häufigkeit der Behandlung von der Art und dem Schweregrad des Hautproblems ab. Beim Profi werden meistens Nadellängen ab 0,5 mm verwendet. Häufig werden gleich mehrere Behandlungen – vergleichbar mit einer Kur – vereinbart, die im Abstand von 3 bis 5 Wochen stattfinden.
Die genaue Häufigkeit der Microneedling Behandlung liegt jedoch im Ermessen des Behandelnden. Daher ist es auch so wichtig, den behandelnden Arzt, Kosmetiker etc. sorgfältig auszuwählen.
Diese sind beides Geräte zur Kollageninduktionstherapie. Sie haben die gleiche Wirkung und können zur Behandlung der gleichen Hautprobleme verwendet werden. Auch für die Wahl der Nadellänge und die Häufigkeit der Behandlung gelten dieselben Entscheidungskriterien.
Jedoch wird der Microneedling Pen elektrisch betrieben. Deshalb sollte ein Dermapen auch nur von einem Profi angewendet werden, weil man während der Behandlung weniger Kontrolle hat und die Verletzungsgefahr somit höher ist. Neben den Unterschieden in der Technik und des unmittelbaren Effekts auf die Haut gibt es aber noch weitere Aspekte, die verschieden sind.
Ein Dermapen hat ca. 30 Nadeln, ein guter Dermaroller verfügt dagegen über ca. 200 Nadeln. Jedoch bewegt sich der Microneedling Pen in einer so hohen Geschwindigkeit, dass zwischen 10.000 und 20.000 Mikroeinstiche pro Quadratzentimeter entstehen. Dadurch entstehen viel höhere Ausfallzeiten, denn die Haut ist stärker verletzt. Das kann auch zu Hautirritationen und Reizungen führen.
Entsprechend der Anzahl der Mikroeinstiche und der Nadellänge ergeben sich unterschiedliche Ausfallzeiten. Unter Ausfallzeit versteht man den Zeitraum, bis die Mikroverletzungen in der Haut vollständig verheilt sind. In dieser Zeit ist die Haut in der Regel gerötet und etwas geschwollen. Auch sollte auf Kosmetika verzichtet und die Sonne gemieden bzw. Sonnenschutz aufgetragen werden, um die Haut nicht noch zusätzlich zu reizen.
Die Anzahl der Mikroeinstiche bei einer Behandlung mit dem Microneedling Pen ist um einiges höher als mit dem Dermaroller. Zudem werden bei einer professionellen Behandlung oft längere Nadeln verwendet. Daher kann es bis zu einer Woche dauern, bis sich die Haut von der Behandlung wieder erholt hat. Außerdem trocknet die Haut bei der Behandlung enorm aus und schält sich bis zu einer Woche danach. Nach einer Behandlung mit dem Dermaroller ist die Haut zwar leicht gerötet, man kann aber am nächsten Tag schon wieder alles wie gewohnt machen. Nur sollte man auch hier darauf achten Sonnenschutz zu tragen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kostenfrage. Gute Dermaroller mit echten Nadeln sind bereits ab 20 bis 30 € erhältlich. Will man jedoch einen hochwertigen Microneedling Pen, muss man etwas mehr investieren. Dermapens von guter Qualität findet man erst ab ca. 200 €.
Die Kosten einer professionellen Behandlung variieren jedoch stark – je nach Hautareal und Hautproblem. Deshalb sollte man sich vor Beginn einer Microneedling Behandlung gut darüber informieren, welche Kosten insgesamt auf einen zukommen können.
Um Verletzungen durch stumpfe Nadeln zu vermeiden, müssen die Nadeln bzw. die Geräte regelmäßig erneuert werden. Beim Dermapen können die Nadeln einzeln ausgetauscht werden. Das ist auch nach jeder Anwendung erforderlich, weil ein und dasselbe Gerät für verschiedene Kunden verwendet wird.
Der Dermaroller muss dagegen ganz ausgewechselt werden. Es nicht möglich, einzelne Nadeln oder nur die Rolle auszutauschen. Wie lange genau der gleiche Roller verwendet werden kann, hängt davon ab, wie oft er benutzt und wie gut er gepflegt wird. In der Regel sollte er nach ca. 3 bis 6 Monaten erneuert werden.
Gleich vorneweg: Wir raten von der Verwendung eines Dermapens zu Hause ab, denn das Fehlerpotential – und somit die Verletzungsgefahr – sind einfach zu groß. Hat man nicht gelernt, wie man mit dem Gerät richtig umgeht, kann man der Haut mehr Schaden als Nutzen zufügen.
Im Gegensatz zum Microneedling Pen hat man durch das manuelle Rollen beim Dermaroller ein sehr gutes Gefühl dafür, wann es der Haut zu viel wird. Bei der Behandlung mit dem Dermapen kann man diesen Zeitpunkt leicht übersehen. Außerdem sind beim Dermapen Nadellängen einstellbar, die schon weit im medizinischen Bereich liegen. Nur ein Profi darf mit Längen über 1 mm arbeiten. Ein Laie kann mit diesen Nadellängen seine Haut ernsthaft verletzen.
Aus Liebe zu Deiner Haut raten wir daher von einer Heimanwendung mit dem Dermapen ab. Die Behandlung kann jedoch sehr sicher und effektiv von einem Profi durchgeführt werden. Auch ist es möglich, die professionelle Behandlung durch eine Heimanwendung mit dem Dermaroller zu ergänzen. So können zum Beispiel tiefe Narben besonders wirksam behandelt werden.
Achtung: Die Verbindung der zwei Geräte sollte nur in Absprache erfolgen. Ansonsten kann es passieren, dass die nötigen Ruhepausen nicht eingehalten werden. Die Haut braucht diese Zeit aber, um sich vollständig von der Behandlung erholen zu können.
Gegen eine Dermapen Behandlung beim Profi haben wir dagegen nichts einzuwenden. Jedoch sollte man sich vorher gut darüber informieren, wen man an seine Haut lässt.
Grundsätzlich wird professionelles Microneedling beim Hautarzt, Heilpraktiker oder auch im Kosmetikstudio angeboten. Dabei sollte man auf jeden Fall auf die Qualifikation des Behandlers achten – hat er eine Zusatzausbildung im Microneedling? Außerdem sollte er über den genauen Ablauf der Behandlung informieren sowie über mögliche Risiken und Kontraindikationen aufklären. Wichtig ist auch, dass auf die Bedürfnisse des Kunden eingegangen und ein individueller Behandlungsplan erstellt wird. Zuletzt sollte man sich natürlich von der Hygiene und Sauberkeit im Institut überzeugen.
Dermapen vs. Dermaroller – was ist nun besser? Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort, aber es gibt gewisse Unterschiede zwischen den Geräten. Für die Anwendung beim Profi eignet sich der Dermapen besser, während für die Heimanwendung ganz klar der Dermaroller besticht. Dieser ist schonender zur Haut, leichter in der Anwendung und hat somit ein viel kleineres Verletzungsrisiko. Wenn Du jedoch mit der Behandlung zuhause an Deine Grenzen gestoßen bist, macht der Gang zum Profi durchaus Sinn. Dieser kann viel längere Nadeln verwenden und so tiefe Narben, Dehnungsstreifen etc. effektiv behandeln. Trotzdem kann eine Behandlung mit dem Dermaroller auch bei Narben, Falten und allgemeiner Hautschalffheit sehr wirksam sein wie diese Studie zeigt.
Gerne kannst Du mit der Anwendung zuhause die Profianwendung unterstützen und so Deine Ergebnisse optimieren. Allerdings sollte dies vorher abgesprochen werden. Hast Du denn schon Erfahrungen mit Microneedling gemacht? Schreibe uns gerne in die Kommentare, welches Gerät Du bevorzugst und ob Du es lieber selbst zuhause machst oder doch eher einen Profi aufsuchst.
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