Hautveränderungen – Effloreszenzen einfach erklärt
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Hautveränderungen, sogenannte Effloreszenzen, sind wichtige Elemente der Dermatologie. Das bedeutet, sie können dabei helfen die richtige Diagnose für ein Hautproblem zu finden. Die Kenntnis der verschiedenen Effloreszenzen kann man auch als das kleine, dermatologische Einmaleins bezeichnen. In diesem Artikel erfährst Du, welche Effloreszenzen es gibt und warum sie zur Beschreibung von Hautbefunden so wichtig sind. Außerdem siehst Du für alle Hautveränderungen Bilder und kannst so erkennen, woran Du möglicherweise leidest.
Inhaltsverzeichnis
Als Effloreszenzen werden krankhafte Hautveränderungen bezeichnet. Diese Hautveränderungen können im Gesicht oder am ganzen Körper auftreten. Der Begriff „Effloreszenzen“ stammt aus dem Lateinischen (lat.: efflorescere – erblühen) und kann am besten mit „Hautblüten“ übersetzt werden.
Bestimmte Hautveränderungen sind typisch für bestimmte Erkrankungen der Haut. Daher geben Effloreszenzen Hinweise auf Hautkrankheiten und helfen dabei, die richtige Behandlung zu finden. Im Folgenden werden vor allem gutartige Hautveränderungen mithilfe von Bildern dargestellt und beschrieben.
Mit Akanthose ist die Verdickung der Oberhaut (Epidermis) durch eine Verbreiterung der Stachelzellschicht und manchmal auch der Hornhaut gemeint. Der Auslöser hierfür ist eine Zunahme der Zellenanzahl. Eine Akanthose tritt vorübergehend bei allen epidermalen Entzündungen auf und kann zum Beispiel im Bereich der Achseln vorkommen.
Bei einer Atrophie verdünnen sich Epidermis (Oberhaut) und/oder Dermis (Lederhaut). Sie kann altersbedingt entstehen, nach Entzündungen auftreten oder hormonell bedingt sein. Deshalb kann man hier auch von einer Hautveränderung im Alter oder hormonellen Hautveränderungen sprechen. Auch die Anwendung von Kortison über einen längeren Zeitraum kann zu einer Hautverdünnung führen.
Kommt es zu einer Flüssigkeitsansammlung in oder unter der Oberhaut spricht man von Blasen oder Bläschen. Sie sind entweder mit Serum oder Blut gefüllt und unterscheiden sich nur durch ihre Größe. Bis zur Größe einer Erbse, spricht man von Bläschen, darüber hinaus von Blasen.
Unter einer Erosion versteht man eine oberflächliche Hautabschürfung. Dabei beschränkt sich der Hautdefekt nur auf die Epidermis. Gründe für die Entstehung sind beispielsweise Platzen von Bläschen, Pusteln und Blasen, Aufweichen der Haut oder Schürfungen. Eine Erosion ist eine gerötete und durch Absonderung von Gewebsflüssigkeit feuchte Fläche, die brennt und schmerzt. Bei der Abheilung entstehen keine Narben.
Reicht die Hautabschürfung tiefer in die Haut, handelt es sich um eine Exkoriation. Dabei werden die Papillenspitzen, welche Epidermis und Dermis miteinander verzahnen, gekappt und es kommt zu punktförmigen Blutungen. Exkorationen entstehen meist durch kräftiges Kratzen oder Schürfen. Bei der Abheilung bilden sich in der Regel keine Narben.
Ein Fleck ist eine reine Änderung der normalen Hautfarbe ohne tastbare oder sichtbare Änderungen der Konsistenz oder der Struktur der Hautoberfläche. Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung eines Flecks. Außerdem unterscheidet man zwischen braunen, roten oder auch blauen Flecken.
Dabei handelt es sich um Zell- oder Gewebevermehrungen. Diese Neubildungen können entweder gutartig oder bösartig sein. Bis zur Größe eines Mandelkerns spricht man von Knötchen, Knoten können bis walnussgroß sein und bei noch größerem Ausmaß ist es ein Tumor.
Auflagerungen aus eingetrocknetem Sekret (Blut, Eiter, Serum) und/oder körperfremden Stoffen (z. B. Schmutz) werden als Krusten bezeichnet. Besteht die Kruste aus abgestorbenem Gewebe und ist fest mit der Unterlage verbunden, handelt es sich um Schorfkrusten. Sie sind gelblich-grün bis tiefschwarz.
Wusstest Du, dass…?
Melanin der Farbstoff unserer Haut ist. Melanine sind Pigmente, welche für die Farbe unserer Haut, Haare und Augen verantwortlich sind.
Damit ist eine Verdickung der Haut gemeint, die durch eine Akanthose, eine Hyperkeratose mit Schuppung und häufig durch eine Hyperpigmentierung am Rand gekennzeichnet ist. Eine Flechtenbildung juckt oft stark. Typischerweise kommt eine Lichenifikation der Haut bei chronischen Ekzemen vor.
Alle Hautdefekte, die tiefer als bis zur Epidermis-Dermis-Grenze reichen, führen zu Narbenbildung. Narben sind kollagenhaltig und frei von Haarfollikeln und Schweißdrüsen. Es gibt eingezogene (altrophische) und hochstehende (hypertrophische) Narben sowie Keloide. Die letztere Narbenart entsteht durch eine massive Bindegewebsvermehrung als Folge einer stetigen Neubildung des Kollagens. Hier kannst Du Dich über die verschiedenen Arten von Aknenarben informieren.
Quaddeln entstehen durch ein vorübergehendes Ödem in der oberen Dermis, dass sich durch eine kurzfristig erhöhte Gefäßdurchlässigkeit (z. B. aufgrund einer allergischen Reaktion) bildet. Sie sind flach erhaben, können entweder rot oder Hautfarben sein und jucken in der Regel.
Papeln können bis erbsengroß sein, liegen deutlich über dem Hautniveau und sind daher gut sicht- und tastbar. Sie entstehen aufgrund einer Zell- oder Gewebevermehrung oder durch die Ablagerung von Stoffwechselprodukten wie beispielsweise freie Radikale.
Bei Pusteln handelt es sich um mit Eiter gefüllte, gelblich-weiße oder grün-gelbe Bläschen. Trübt sich die Bläschenflüssigkeit ehemals klarer Bläschen ein, bilden sich Pusteln. Dabei weisen vielen Pusteln einen schmalen, entzündlich geröteten Rand auf. Je nach Zusammensetzung des enthaltenen Sekrets kann zwischen erregerhaltigen, infektiösen, leukozytenreichen oder sterilen Pusteln unterschieden werden. Papeln oder Pusteln treten in der Regel auch bei einer perioralen Dermatitis auf.
Bewegen sich wenig elastische, stark verhornte oder sehr trockene Hautpartien kann die Haut reißen. Als Rhagaden bezeichnet man Hauteinrisse, die bis in die Dermis hineinreichen. In der Regel sind sie sehr schmerzhaft. Reißt die Haut an nicht verhornten Haut-/Schleimhautregionen, spricht man von einer Fissur. Hauteinrisse treten häufig an der Haut über den Fingergelenken, in den Handinnenflächen und im Lippen- und Mundwinkelbereich auf.
Schuppen sind größere Ansammlungen loser oder fest haftender Hornzellen. Diese Zellen sind abgestorben und entstehen, wenn sich die Haut erneuert. In der Regel sind Schuppen harmlos. Sie sind oft erblich bedingt oder können durch Hormonschwankungen, falsche Haarpflege, bestimmte Klimabedingungen oder Stress ausgelöst werden. Jedoch können auch Hauterkrankungen (z. B. Schuppenflechte) eine mögliche Ursache sein. Daher sollte bei wiederkehrender Schuppenbildung, Haarausfall, Entzündungen, Jucken und/oder Nässen der Hautarzt aufgesucht werden.
Als Ulcus oder Geschwür wird ein tiefer Substanzverlust (Gewebeverlust) bezeichnet, der mindestens bis in die tiefe Dermis reicht. Sie verheilen sehr schlecht und haben immer eine Narbenbildung zur Folge. Für die Entstehung kann es verschiedene Ursachen geben, z. B. kann es sich um einen bakteriellen Gewebezerfall handeln, der nach einer chemischen oder physikalischen Gewebsschädigung oder bei Durchblutungsstörungen entsteht.
Neben den bereits genannten Hautveränderungen gibt es auch noch weitere Effloreszenzen, die sogenannten Verhornungsstörungen wie beispielsweise die Hauterkrankung Keratosis pilaris. Zu den Verhornungsstörungen zählen die Hyperkeratose, die Parakeratose und Zysten:
Unter einer Hyperkeratose versteht man eine übermäßige Verhornung der Haut, genauer gesagt der Hornschicht. Ursachen einer Hyperkeratose sind eine erhöhte Zellteilungsrate oder eine verminderte Abstoßung der Hautoberfläche. Das bedeutet, bildet der Körper entweder zu viele neue Hautzellen oder stößt er die alten Hautzellen nicht schnell genug ab, kommt es zu einer verstärkten Verhornung.
Eine andere Art von Verhornungsstörung ist die Parakeratose. Dabei verbleiben Zellkerne oder Zellkernreste in der Hornschicht. Ursachen einer Parakeratose können ein beschleunigter Ablauf der Verhornungsprozesse oder eine Reifungsstörung der Keratinozyten (hornbildende Zellen) sein. Hyperkeratose und Parakeratose können auch gleichzeitig auftreten. Dann spricht man von einer Hyperparakeratose.
Eine andere Art von Verhornungsstörung ist die Parakeratose. Dabei verbleiben Zellkerne oder Zellkernreste in der Hornschicht. Ursachen einer Parakeratose können ein beschleunigter Ablauf der Verhornungsprozesse oder eine Reifungsstörung der Keratinozyten (hornbildende Zellen) sein. Hyperkeratose und Parakeratose können auch gleichzeitig auftreten. Dann spricht man von einer Hyperparakeratose.
Hautveränderungen werden je nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens in primäre, sekundäre und teilweise auch in tertiäre Effloreszenzen unterschieden.
Entsteht zum Beispiel aus einem Bläschen (Primäre Effloreszenz) eine Pustel (Sekundäre Effloreszenz), wird diese aufgekratzt und es bildet sich eine Narbe, handelt es sich bei der Narbe um eine tertiäre Effloreszenz.
Jede Hautkrankheit weist charakteristische Effloreszenzen auf. Diese sind für das typische klinische Erscheinungsbild verantwortlich, das für eine eindeutige Befunderhebung sehr wichtig ist.
Viele Hauterkrankungen lassen sich durch folgende Eigenschaften der Effloreszenzen unterscheiden:
Häufig kann daher eine Diagnose ohne zusätzliche Hilfsmittel, also nur durch Inspektion, gestellt werden. Dadurch werden sowohl Befunderhebung als auch Therapiekontrollen von Hautkrankheiten erleichtert.
Hautveränderungen, sogenannte Effloreszenzen, gibt es sehr viele Verschiedene. Zahlreiche Hautprobleme lassen sich jedoch mit der richtigen Behandlung sehr gut heilen, weshalb eine korrekte Diagnose entscheidend ist. Dieser Blog dient deshalb als Anhaltspunkt, denn eine eindeutige Diagnose kann nur der Hautarzt oder die Hautärztin stellen. Wir hoffen, diese Informationen können Dir trotzdem weiterhelfen. Gerne kannst Du uns alle Deine Fragen in den Kommentaren stellen.