Hormonelle Akne

Hormonelle Akne oder „nur“ Pickel durch Hormone?

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Lesezeit 9 min

Hormonelle Akne und Pickel durch Hormone sind nicht dasselbe. Beim ersten handelt es sich um eine Hautkrankheit, das zweite stellt lediglich ein Hautproblem dar. Dennoch ist beides durch die gleiche Ursache bedingt, und zwar durch das Zusammenspiel der Hormone Progesteron, Östrogen und Testosteron. In diesem Artikel erfährst Du den Unterschied zwischen diesen zwei Hautzuständen. Wir gehen auf die Ursachen und Symptome ein und erklären wie sich Dein Hautbild im Laufe des Zyklus verändert. Dabei erfährst Du auch, wie Du durch die optimale Behandlung Deine Hautpflege für jede Phase anpasst und wie Du hormonbedingte Akne effektiv bekämpfen kannst.

Sind Pickel durch Hormone gleich eine hormonell bedingte Akne?

Nein, es gibt da ganz klar eine Unterscheidung. Akne ist eine Hautkrankheit, die ausschließlich von einem Hautarzt oder einer Hautärztin diagnostiziert werden kann. Die Bezeichnung hormonelle Akne bezieht sich nicht etwa auf eine spezielle Form von Akne wie es zum Beispiel bei Fungal Akne, Akne inversa oder Akne conglobata der Fall ist. Vielmehr steht hier die hormonelle Ursache im Mittelpunkt, die als Auslöser gilt.

Symptome und Ursachen einer hormonellen Akne

Diese Auslöser sind die Ursache einer hormonellen Akne und können einerseits hormonelle Schwankungen während der Pubertät sein, von denen auch vermehrt Jugendliche und junge Männer betroffen sind. Andererseits spielt der weibliche Zyklus natürlich eine zentrale Rolle sowie eine Schwangerschaft oder die Wechseljahre. Zudem kann das Absetzen der Anti-Baby-Pille die Haut einer Frau kurzzeitig drastisch verschlechtern.

Wusstest Du, dass…?

Hormone Botenstoffe sind, welche über das Blut Informationen im ganzen Körper verteilen können. Jeder Körper hat sowohl weibliche Hormone (Östrogene und Gestagene) als auch männliche Hormone (Androgene), wenn auch in unterschiedlicher Menge. Frauen haben natürlich mehr weibliche als männliche Hormone und andersherum.

Generell kann man sagen, dass sich das Hautbild vieler Frauen während der Lutealphase verschlechtert. Das heißt, in dieser Phase treten vermehrt Unreinheiten auf und auch bei einer hormonell bedingten Akne kommt es zusehends zu einer Verschlechterung. Je nach Schweregrad der Akne treten unterschiedliche Symptome auf. Typisch für diese Form ist jedoch die Lokalisation der betroffenen Stellen. Oft treten Pickel, Entzündungen und Mitesser vor allem in der unteren Gesichtshälfte auf, das heißt im Kinnbereich, in der Kieferpartie und am Halsanfang. Aber auch hormonelle Akne am Rücken oder auf der Brust ist weit verbreitet.

So unterscheidet sich Männerhaut von Frauenhaut – hormonbedingte Akne verstehen

Hormone werden in der Hirnanhangdrüse produziert und nehmen Einfluss auf die Talg und Hornzellen Produktion, welche maßgeblich für unsere kurzfristige Hautbeschaffenheit verantwortlich ist. Dies gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. Doch während sich der Hormonspiegel bei Männern nach der Pubertät üblicherweise einpendelt, scheint dies bei Frauen nicht der Fall zu sein. Von der Zahl der Erwachsenen, die weiterhin mit Akne zu kämpfen haben, sind ca. 80 Prozent Frauen. Dies ist auf Menstruation, Schwangerschaften oder Wechseljahre zurückzuführen, welche allesamt hormongesteuert ablaufen. Umso wichtiger ist es also die Hautpflege im Menstruations-Zyklus bewusst anzupassen, um einer hormonbedingten Akne oder auch nur hormonell bedingten Pickeln entgegenzuwirken.

Frau & Mann

Wie sich Hormone in den verschiedenen Zyklusphasen auf Dein Hautbild auswirken

Die zwei wichtigsten Rollen übernehmen hierbei die Hormone Östrogen und Progesteron, deren Zusammenspiel in enger Wechselwirkung mit unserem Hautbild steht und den Zyklus in 4 Phasen unterteilt: die Menstruationsphasedie Follikelphase, die Ovulationsphase und die Lutealphase. Dieser Prozess überdauert durchschnittlich 28 Tage bis er anschließend wieder von vorne beginnt.

Die Periode (Tag 1-5)

Die erste Zyklusphase beginnt mit dem ersten Tag der Periode und überdauert durchschnittlich 5 Tage. In der Menstruationsphase stößt der Körper die Gebärmutterschleimhaut ab, die Sexualhormone sinken und der Östrogen-Spiegel ist in dieser Zeit sehr niedrig. Dies resultiert in Energielosigkeit, Unlust und Müdigkeit. Für die Haut wirkt sich diese Hormonkonzentration in Trockenheit aus. Es mangelt an Feuchtigkeit und Spannung. Durch die niedrige Talgproduktion entstehen zwar keine neuen Pickel, aber die Haut ist sehr sensibel und wirkt matt und fahl.

Hautpflege-Tipp:
Am besten gönnst Du Deiner Haut in dieser Phase ein wenig extra Aufmerksamkeit und Liebe mit milden Reinigungsprodukten, aber vor allem mit einer bewährten Feuchtigkeitspflege. Dazu eignen sich vor allem hyaluronhaltige Pflegeprodukte. Unser Feuchtigkeitsserum ist auf Hyaluron-Basis und perfekt geeignet, um in dieser Phase Deine Haut mit viel Feuchtigkeit zu versorgen.

Die Follikelphase (Tag 6-12)

In der Follikelphase bereitet sich der Körper auf die Befruchtung vor.
Damit die Follikel – jeder Follikel enthält eine unentwickelte Eizelle – wachsen und der Körper eine neue Gebärmutterschleimhaut bilden kann, braucht es die weiblichen Geschlechtshormone namens Östrogene. Diese haben aber weitaus mehr zu bieten als ihre Relevanz für den Befruchtungsprozess: Östrogene sind echte Wundermittel für die Haut. Sie wirken nicht nur auf den Stoffwechsel der Zellen, sondern beeinflussen auch die Elastizität, Feuchtigkeit und Geschmeidigkeit der Haut. Sie wirken positiv auf die Produktion von Elastin und Kollagen und sorgen für eine geringe Talgproduktion. Durch das leicht gesteigerte Östrogen fettet die Haut also weniger stark und es verstopfen weniger Poren. Dadurch bietet sich kein Nährboden für Bakterien und Bild, weshalb das Hautbild in dieser Phase reiner ist.

Hautpflege-Tipp:
Damit sich Deine Haut in dieser Phase von kleinen alten Hautschuppen befreien kann, unterstützt Du sie am besten mit reinigenden Masken und Peelings. Diese können Proteine spalten, die die gesunde Haut mit abgestorbenen Hautschüppchen verbinden. Alte Zellen können schonend entfernt werden und die Haut wirkt auffallend feiner. Sie ist jetzt bereit für die nächste Phase.

Die Ovulationsphase (Tag 13-16)

Zyklusphasen

In der Ovulationsphase erreicht das Östrogen nicht nur seinen Höhepunkt, zusätzlich kommt dann auch noch ein zweites Hormon dazu – das Progesteron. Dieses bildet die Hirnanhangsdrüse direkt nach dem Eisprung und es sorgt dafür, dass der Kollagen-Abbau gehemmt wird. Dies wiederum wirkt sich insofern positiv aus, dass Kollagen uns ein pralles, straffes Bindegewebe beschert, weil Feuchtigkeit gut gespeichert werden kann.

Hautpflege-Tipp: 
Das Zusammenspiel und der gegenseitige Ausgleich der beiden Hormone sorgt für einzigartigen Glow und viel Energie. Über aufwendige Pflege musst Du Dir in dieser Zeit also nicht den Kopf zerbrechen. Aber die hautverschönernde Kollagen-Produktion kann nicht nur durch Hormone, sondern auch durch Microneedling angeregt werden.

Die Lutealphase (Tag 19-28)

Leider hält dieser Glow aber nicht ewig an. In der vierten Phase, der Lutealphase erreicht der Testosteronspiegel der Frau den Höchstwert. Das Ei wird nicht befruchtet und Östrogene rapide abgebaut. Die Hochphase für hormonelle Akne oder Pickel durch Hormone: Die Talgproduktion steigt an, die Haut fettet und Poren verstopfen. Dazu kommt, dass der natürliche Säureschutzmantel der Haut in dieser Zeit empfindlicher ist und die leicht erhöhte Körpertemperatur optimalen Nährboden für Bakterien und Pickel bilden. Die Haut gerät ins Ungleichgewicht – es entstehen Unreinheiten und ein fahler Teint. Dementsprechend beginnen hier die sogenannten „Periodenpickel“ zu sprießen, welche als Pickel vor der Periode bekannt sind.

Hautpflege-Tipp:
Jetzt heißt es gründlich reinigen. Damit Du den natürlichen Hautschutz allerdings nicht zusätzlich angreifst, empfehlen wir pH-neutrale Reinigungsprodukte zu verwenden. Denn zusätzliche Belastung kann die Haut – besonders in dieser Phase – wirklich nicht gebrauchen. Für eine milde, aber effektive Reinigung eignet sich auch ein Konjac Schwamm perfekt. Bei unreiner Haut oder Pickeln kann besonders der schwarze Schwamm mit Aktivkohle punkten, denn dieser absorbiert überschüssigen Talg. Dadurch verstopfen Deine Poren nicht so schnell.

Kaum ist jedoch die vierte Phase vorbei, beginnt der ganze Prozess von vorne. Das Hormonspiel befindet sich also in konstanter Veränderung und beeinflusst dadurch maßgeblich die Bedürfnisse der Haut. Kein Wunder also, dass dieselben Produkte, die uns in manchen Phasen frisch, gesund und strahlend aussehen lassen zu einem anderen Zeitpunkt das exakte Gegenteil zu bewirken scheinen. Wichtig ist deshalb, dass wir die Prozesse unseres Körpers verstehen, um richtig auf sie reagieren zu können – dies gilt auch für den Hormon-Zyklus.

Hier kommt es noch zu hormoneller Akne

Während der Pubertät kommt es bei ca. 80 Prozent der Jugendlichen zu einer herkömmlichen Form von Akne, der Akne vulgaris. Diese äußert sich oft in Form von Mitessern, Pickeln oder anderen Entzündungen wie Papeln oder PustelnJunge Männer sind hiervon öfter betroffenen, weil bei ihnen die männlichen Androgene (Testosteron) in dieser Lebensphase auf Hochtouren produziert werden. Bei Frauen kommt es dagegen vor allem in den folgenden 3 Fällen zu einer hormonellen Akne:

Hormonelle Akne nach dem Absetzen der Pille

In manchen Fällen kann eine hormonelle Akne nach dem Absetzen der Pille entstehen. Der Hormonhaushalt gerät durch das Absetzen des Verhütungsmittels komplett durcheinander. Bis der Körper die Hormone wieder ins Gleichgewicht bringen kann, vergehen oft Monate. Hier kann es jedoch sein, dass danach die hormonell bedingte Akne wieder ganz von selbst verschwindet.

Ant-Baby-Pille

Während der Schwangerschaft und in den Wechseljahren

Auch während einer Schwangerschaft kann es dazu kommen, dass aus wenigen hormonell bedingten Pickel eine Form von Akne entsteht. Das liegt daran, weil die Hormonproduktion der Frau in dieser Zeit auf Hochtouren läuft. Das bedeutet, es werden nicht nur mehr weibliche, sondern auch mehr männliche Hormone produziert. Dies kann wiederum zu Akne Ausbrüchen führen, welche in der Regel nach der Schwangerschaft wieder verschwinden.

In den Wechseljahren dagegen werden weniger weibliche Hormone in Form von Östrogen und Progesteron produziert. Durch das Ungleichgewicht an weiblichen und männlichen Hormonen kann es auch hier zu hormoneller Akne kommen

Beim PCO-Syndrom

Das Polyzystische Ovar-Syndrom, kurz PCO-Syndrom, kann bei Frauen ebenfalls der Grund für eine diese Form von Akne sein, welche ein Symptom dieser Krankheit ist. Weitere Symptome sind beispielsweise eine unregelmäßige Periode, Zysten in den Eierstöcken, zu viele männliche Hormone oder eine stärkere Körperbehaarung. Eine mögliche Diagnose kann hier aber wieder nur ein Arzt oder eine Ärztin stellen. Deshalb sollte man das bei Verdacht schnellstmöglich abklären lassen.

So kannst Du hormonelle Akne behandeln

Hormonelle Akne kann man entweder mithilfe von Hautpflege oder je nach Schweregrad der Akne auch mit Medikamenten sehr gut behandeln. Eine natürliche Alternative die Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen ist Mönchspfeffer. Diese Pflanze hilft gegen PMS Symptome, aber auch gegen hormonelle Pickel, weil sie den Hormonhaushalt ausgleicht. Mönchspfeffer sollte über mehrere Wochen bis Monate eingenommen und dann wieder abgesetzt werden, da die Wirkung erst dann eintritt.

Mit der richtigen Hautpflege

Die richtige Hautpflege bei Pickeln jeglicher Haut ist das A und O. Vor allem bei Akne ist eine milde Reinigung sehr wichtig, weil sonst die Haut zu sehr ausgetrocknet und gereizt wird – was leider zu noch mehr Unreinheiten führen kann! Bei hormonell bedingten Pickeln oder Akne handelt es sich oft um unterirdische Pickel. Diese kommen vermehrt im Kinn- und Kieferbereich vor. Wirkstoffe, die sehr gut gegen diese Entzündungen helfen sind:

  • Vitamin C: Hochkonzentriert ist dieses Antioxidans wirksam im Kampf gegen unreine Haut und Akne. Auch hormonelle Akne kann damit gut behandelt werden, denn Vitamin C stärkt die Hautschutzbarriere und verhindert so das Eindringen von Bakterien, Viren etc.
  • Retinol und Bakuchiol: Es ist ein wichtiges Vitamin für die Haut, welches tief in die Haut eindringen kann und so gegen tieferliegende Pickel und Unreinheiten hilft. Bakuchiol ist die verträglichere Alternative zu Retinol.
  • Glycolsäure: Ein bewährter Wirkstoff in der Hautpflege, welcher die Haut sanft, aber effektiv von abgestorbenen Hautzellen befreit und Verhornungen löst.
  • Salicylsäure: Diese ist auch unter dem Begriff BHA bekannt. Diese löst ebenfalls Verhornungsstörungen der Haut und hilft besonders bei entzündlichen Hautzuständen wie Pickeln oder Akne.
  • Benzoylperoxid: Das ist ein absoluter Go-to-Wirkstoff in Sachen Pickel und Akne – aber bitte immer nur punktuell und nicht großflächig auftragen.
  • Azelainsäure: Dieser Wirkstoff setzt ebenfalls bei der Verhornungsstörung der Haut an, welche oft als ein Auslöser für unreine Haut gilt. Dann kann der Talg besser abfließen und die Poren verstopfen nicht mehr so leicht.

Medikamente einnehmen gegen hormonell bedingte Akne

Bei einer schwereren Form von hormoneller Akne, muss man manchmal zu Medikamenten greifen. Eine Art und Weise die Hormonbedingte Akne in den Griff zu bekommen, ist es die Anti-Baby-Pille einzunehmen. Dadurch kann sich das Hautbild verbessern, jedoch ist das Problem somit nur aufgeschoben. Denn viele Frauen leiden nach dem Absetzen der Pille erneut unter unreiner Haut.

Ein weiteres Medikament, welches helfen kann, ist Spironolacton. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Androgen Blocker, das bedeutet die Produktion männlicher Hormone wird verlangsamt. Diese Studie benennt die Blockierung des Androgenrezeptors als wichtiges Element im Kampf gegen schwere Akne. Dadurch kann aber auch die hormonell bedingte Akne in den Griff bekommen werden. Dieses Medikament muss aber von einem Hautarzt oder einer Hautärztin verschrieben werden und wird in der Regel nicht leichtfertig ausgehändigt.

Isotretinoin wird ebenfalls als Medikament gegen mehrere Formen von Akne verschrieben. Oft wird es in Form von Tabletten oral eingenommen. Dieser Wirkstoff hemmt die Talgproduktion, dabei wird die Haut jedoch sehr stark ausgetrocknet. Außerdem hat Isotretinoin noch einige andere Nebenwirkungen, welche mit dem Dermatologen oder der Dermatologin des Vertrauens abgewägt werden sollten.

Diese Hautpflege-Tipps und Wirkstoffe helfen wirklich bei hormoneller Akne

Ob es sich nun um hormonelle Pickel oder hormonelle Akne handelt, kann man meistens am Schweregrad des Hautproblems erkennen. Beides ist jedoch sehr lästig und kann ganz schön schmerzen. Bis zu einem gewissen Grad sind wir unseren Hormonen ausgeliefert, trotzdem haben wir Dir in diesem Artikel viele Hautpflege-Tipps und Wirkstoffe an die Hand gegeben, um Unreinheiten und Entzündungen erfolgreich loszuwerden und hormonelle Akne zu heilen. Hattest Du schon einmal mit dieser Art von Akne zu kämpfen? Falls ja, schreibe gerne einen Kommentar mit allen Deinen Fragen, Tipps oder Erfahrungen.

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