Ceramide

Ceramide – die Fettbausteine unserer Haut

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Lesezeit 8 min

Ceramide sind für unsere Haut wie Polizisten. Sie schützen unsere Haut vor schädlichen Eindringlingen wie Viren oder Bakterien und stärken unsere Hautbarriere. So stellen sie die Grundlage für gesunde, strahlende Haut dar. Doch was sind Ceramide, wie funktionieren sie und welcher Hauttyp profitiert davon besonders? Das erklären wir Dir in diesem Blogbeitrag und Du erfährst, warum eine Creme aus der Drogerie so viel günstiger ist.

Was sind Ceramide?

Das sind die Fettbausteine unserer Haut und sie gehören zu den Fettsäuren bzw. den Lipiden. Sphingolipide und Phospholipide tragen zur Ceramidbildung bei. Diese Fettbausteine machen den Großteil der obersten Hautschicht, der sogenannten Hornschicht, aus.

Hornschicht der Haut – Aufbau und Funktion

Die Hornschicht der Haut besteht aus Wasser und Lipiden, welche abgestorbene Hautzellen miteinander verbindet. Diese Schicht schützt unsere Haut und wird als natürliche Hautschutzbarriere bezeichnet. Die Hornschicht besteht zu mehr als 50 % aus Ceramiden und enthält 9 verschiedene Ceramidarten. Den Löwenanteil hat hier das Ceramid 3 – doch wie wirkt es in der Haut?

Aufbau unserer Hautschutzbarriere

Sphingolipide und Phospholipide – so wirken sie in der Haut

Sphingolipide und Phospholipide sind verantwortlich für die Ceramidbildung in unserem Körper. In Kosmetika findet sich vor allem das Ceramid 3, welches in der INCI-Liste mit Ceramide NP angegeben wird. Dieser Fettbaustein kommt bereits natürlich in unserer Haut vor und ist daher sehr verträglich.

Wusstest Du, dass…?


Die menschliche Hautbarriere eine Biomembran ist. Das bedeutet, dass jede einzelne Zelle des Körpers von einer eigenen Membran (Trennschicht) eingefasst ist. Diese besteht aus 2 Membranlipiden, den Phospholipiden und den Sphingolipiden.

Diese Ceramide gibt es

Unsere Hautschutzbarriere besteht aus 9 verschiedenen Ceramidarten. Die Buchstabenfolgen stehen für deren genaue Bezeichnung, welche bei Kosmetika mittels der Internationalen Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe – kurz INCI – angegeben werden. Diese spiegeln die Struktur des jeweiligen Ceramids wider. Beispielsweise steht NP für N-Stearoyl-Phytosphingosine.

Alle 9 Ceramidarten lauten wie folgt:

  • Ceramid 1 – EOS
  • Ceramid 2 – NS
  • Ceramid 3 – NP
  • Ceramid 4 – EOH
  • Ceramid 5 – AS
  • Ceramid 6 – AP
  • Ceramid 7 – AH
  • Ceramid 8 – NH
  • Ceramid 9 – EOP

Das Ceramid 1 ist unter anderem für die Organisation der verschiedenen Ceramide verantwortlich. Der Körper benötigt für dessen Herstellung Linolsäure. Auch die Arten 4 und 9 werden mithilfe der Linolsäure erzeugt. Die Fettbausteine 2 (NS) und 5 (AS) entstehen aus Sphingomyelin (chemische Verbindung), welches aus der Linolsäure gebildet werden kann.

Schöne Haut durch Ceramide

Für eine gesunde, strahlende Haut ist eine funktionierende Hautschutzbarriere der Schlüssel. Die Hornschicht ist für die ständige Erneuerung dieser Barriere zuständig. Das macht sie, indem laufend neue Fettbausteine gebildet werden. Das heißt, Ceramide kommen bereits in großer Menge in unserer Hautschutzbarriere vor. Wieso sollten sie dann auch noch in einer Creme enthalten sein?

Diese hauteigenen Fettbausteine sollten zusätzlich in einer Creme enthalten sein, weil sie einerseits die Hautschutzbarriere direkt unterstützen können. Andererseits sollten sie der Haut dabei helfen noch mehr Ceramide bilden zu können. Denn ist unsere Hautschutzbarriere intakt, gelangen keine Schädlinge in die Haut und sie ist gut durchfeuchtet. Außerdem wirkt eine gut durchfeuchtete Haut länger jugendlich und es entstehen weniger Falten. Cremes, welche Ceramide enthalten oder deren Bildung anregen, stärken diese Barriere somit zusätzlich. Die Fettbausteine unserer Haut sorgen daher für zwei Sachen:

  1. Für mehr Feuchtigkeit: Sie vermindern den natürlichen Wasserverlust – auch transepidermaler Wasserverlust – in der Haut.
  2. Für eine stärkere Hautschutzbarriere: Weniger Schädlinge wie Viren, Bakterien oder Keime können in die Haut eindringen. Das ist vor allem bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis entscheidend.
Ceramide für schöne Haut

Eine gute Creme sollte demnach nicht nur diese enthalten, sondern auch die Ceramidbildung anregen. Einige Stoffe, die deren Bildung anregen, gelten daher als echte Powerwirkstoffe in der Hautpflege.

Welche Stoffe fördern die Bildung von Ceramiden?

Es gibt verschiedene Stoffe, die unsere Haut dazu bringen diese zu bilden. Die Ceramidbildung ist sehr komplex, jedoch werden alle Ceramide aus Membranlipiden (Phospoholipide und Sphingolipide) gebildet. Stoffe, welche die Ceramidbildung anregen, sind:

  • Phosphatidylcholin: Es ist der Hauptbestandteil jeder Zellmembran. Das Phospholipid enthält viel Linolsäure und kann diese in tiefere Hautschichten einschleusen.
  • Linolsäure: Diese wird für die Bildung der Arten 1, 4 und 9 benötigt, kann aber vom Körper nicht selbst hergestellt werden.
  • Sphingosine: Sie sind neben den Fetten der Hauptbestandteil von Ceramiden.
  • Tetraacetyl Phytosphingosine: Das ist eine besonders wirksame Form von Sphingosinen, denn sie ist in Kosmetika sehr gut löslich.
  • Membranlipide: Zum Beispiel Sphingomyelin, aus dem die Ceramidarten 2 und 5 entstehen.

Das bedeutet, eine Creme kann die Haut sowohl mit Ceramidvorstufen wie beispielsweise Phosphatidylcholin versorgen als auch direkt mit Ceramiden.


Achtung: Die Hautschutzbarriere enthält verschiedene Ceramidarten in einem aufeinander abgestimmten Verhältnis. Eine Creme, welche nur eine Art enthält, kann dieses ideale Verhältnis durcheinanderbringen. Im schlimmsten Fall kann eine langfristige Verwendung der Haut sogar schaden. Die effektivste und sicherste Methode ist es deshalb der Haut Ceramid vorstufen zu geben. So kann sie die jeweiligen Fettbausteine bilden, die sie auch wirklich braucht. Auch eine Creme, in der die Ceramide in einem ähnlichen Mengenverhältnis wie in der Haut vorkommen, ist sehr wirksam.

Deshalb ist die Creme aus der Drogerie günstiger

Manche Cremes aus der Drogerie enthalten auch Ceramide, kosten aber um ein Vielfaches weniger. Aber warum ist das so?


Das liegt daran, weil Cremes auf verschiedener Basis hergestellt werden. Es gibt Cremes auf Wasser-Öl (WÖ), auf Öl-Wasser-Basis (ÖW) und auf DMS-Basis. DMS steht hier für Derma Membran Structure und bedeutet, dass diese Cremes aus vielen kleinen Phospholipidmembranen bestehen. Das heißt, ihre Struktur ist der unserer Haut sehr ähnlich. Dadurch sind sie um ein Vielfaches wirksamer als andere Cremes. Diese Cremes auf DMS-Basis mit Hydrogenated Lecithin und Hydrogenated Phosphatidylcholin stellen das Next Level in Sachen Wirksamkeit und Ceramidbildung dar – und das schlägt sich auch im Preis nieder.

Drogerieregal

Welche Hauttypen brauchen Ceramide?

Es gibt unterschiedliche Ursachen, weshalb die Haut aus dem Gleichgewicht geraten und ihre natürliche Schutzbarriere beschädigt sein kann. Es kann an einer falschen Pflege liegen, welche den pH-Wert der Haut durcheinanderbringt, an trockener Heizungsluft, niedrigen Temperaturen sowie Stress, falscher Ernährung oder aber auch dem natürlichen Hautalterungsprozess. Letzterer setzt schon mit Anfang 20 langsam ein. Die Folge sind zahlreiche Symptome wie trockene Hautstellen, Reizungen und erste Fältchen.

Grundsätzlich profitiert aber jeder Hauttyp von Ceramiden, denn sie sind ein hauteigener Bestandteil. Je pflegebedürftiger und angegriffener eine Haut aber ist, desto deutlicher zeigen sich die positiven Effekte. Das ist vor allem bei Anzeichen der Hautalterung, trockener rauer oder schuppiger Haut sowie bei Hautkrankheiten wie Psoriasis oder Neurodermitis der Fall.

Trockene Haut profitiert von Ceramiden

Ceramide sind kleine Helfer, welche für eine intakte Hautschutzbarriere sorgen. Ist diese funktionsfähig, kann Feuchtigkeit effektiv in der Haut eingeschlossen werden. Eine beschädigte Hautbarriere kann die Feuchtigkeit in der Haut nicht halten und so eine Ursache für trockene Haut sein. Die Fettbausteine können die beschädigte Hautschutzbarriere von trockener Haut reparieren. Zudem vermindern sie den natürlichen Wasserverlust der Haut. So können erste Trockenheitsfältchen verschwinden, die Haut wirkt praller und ist gut durchfeuchtet. Besonders trockene Haut kann so vor frühzeitiger Hautalterung geschützt werden, denn diese setzt hier häufig früher ein.

Hautalterung

Ceramide gegen Hautalterung

Die Haut besteht zwar von Natur aus aus Ceramiden, dennoch geht ein Teil der Fettsäuren im Laufe der Zeit verlorenDie Folge: die Haut wird stumpf und trocken, Falten entstehen. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, diese über die Hautpflege zuzuführen und somit die natürliche Hautbarriere wieder zu stärken. Anti-Aging-Produkte mit Ceramiden sind daher sehr wirksam und bekämpfen erste Anzeichen der Hautalterung bevor sie entstehen. Sie sind demnach ein wahrer Anti Aging Wirkstoff.

Trockene Haut

Hilfe bei Hautkrankheiten

Auch bei Hautkrankheiten können sie sehr gut helfen, denn durch sie kann sich die Haut besser vor äußeren Einflüssen schützen. Das gilt sowohl für Bakterien als auch für Viren, Pilze und andere Schadstoffe und Umweltgifte, die sich in der Luft befinden und unsere Haut Tag für Tag belasten.

Diese Studie bestätigt die Wichtigkeit einer intakten Hautschutzbarriere für Hautkrankheiten wie Psoriasis oder Neurodermitis. Bei Betroffenen wurde bereits mehrfach eine verringerte Anzahl an Ceramiden festgestellt.

Neurodermitis

Gut bei öliger Haut

Bei öliger Haut können Ceramide dabei helfen die Talgproduktion zu regulieren. Eine vermehrte Bildung von Sebum (Talg) entsteht häufig im Zusammenhang mit einem niedrigen Feuchtigkeitsgehalt in der Haut. Wird die Hautbarriere gestärkt, ist wieder ausreichend Feuchtigkeit enthalten und die Talgproduktion pendelt sich auf ein normales Niveau ein.

Ölige Haut

Dort sind Ceramide enthalten

Sie werden auf Kosmetikprodukten immer nach der sogenannten INCI-Liste angegeben. Die häufigste Art ist dabei das Ceramide NP. Zurzeit sind sie in Kosmetikprodukten aber noch eine Seltenheit. Das liegt vor allem an ihrer aufwändigen Herstellung und den hohen Kosten, die damit verbunden sind.

Ceramide in einer Creme

Hier kommt es natürlich auf den Ceramidanteil (Ceramidgehalt) und dessen Qualität an. Der jeweilige Hauttyp entscheidet aber vor allem, welche Creme am besten geeignet ist. Bei trockener Haut sollte man generell eher zu Cremes greifen, die einen höheren Grad an Reichhaltigkeit, das heißt mehr Fettbestandteile haben.

In Hautpflegeprodukten befinden sich in der Regel synthetische (künstliche) Fettbausteine. Auch eine mit Ceramiden angereicherte Body Lotion ist für viele Hauttypen eine gute Wahl. Als Augencreme kann ebenfalls eine Gesichtspflege mit Ceramiden verwendet werden, denn diese vermindert den Feuchtigkeitsverlust um die Augen.


Achtung: Eine Augencreme ist nicht „besser“ oder wirksamer als eine herkömmliche Gesichtspflege. Oft haben Augencremes dieselben Inhaltsstoffe, sind jedoch um einiges teurer und kleiner. Das ist aber leider reines Marketing und hat mit der Wirksamkeit nichts zu tun.

Ceramide in einem Serum

Diese können auch in einem Serum enthalten sein, welches oft auf Wasserbasis formuliert ist. Das heißt es ist „leichter“ auf der Haut als beispielsweise eine reichhaltige Creme. Ein Serum mit Ceramiden eignet sich deshalb für ölige oder unreine Haut sehr gut, weil es die Feuchtigkeit in der Haut erhöht, ohne die Poren zu verstopfen. Das kann bei diesen Hauttypen leider passieren, wenn eine Creme zu reichhaltig ist.

Ceramide in der Haarpflege

Sie befinden sich auch immer öfter in Shampoos. Vor allem bei trockener Kopfhaut kann ein ceramidhaltiges Shampoo dabei helfen der Haut ausreichend Feuchtigkeit zuzuführen. Außerdem können sich Ceramide mit dem Keratin im Haar verbinden und so für gesundes und stärker aussehendes Haar sorgen.

Ceramide in der Haarpflege

Natürliche vs. Synthetische Ceramide – was ist der Unterschied?

Natürliche Ceramide können aus Pflanzen hergestellt werden. Die Auswahl an pflanzlichen Ceramiden ist groß. Sie spenden der Haut zwar Feuchtigkeit, haben aber keine wirkliche Anti-Aging-Wirkung. Sie können auch aus tierischer oder menschlicher Haut entnommen werden, wodurch sie Feuchtigkeit spenden und der frühzeitigen Hautalterung entgegenwirken. Diese Methode ist für FACES OF FEY jedoch nicht vertretbar und wir raten daher von einer Verwendung solcher Cremes ab.

Synthetische Ceramide sind im Labor künstlich hergestellte Fettbausteine. Sie wirken feuchtigkeitsspendend und zugleich hautverjüngend. Auch können Synthetische mittlerweile genauso gut von der Haut aufgenommen werden wie Natürliche. Dabei ist zudem kaum ein Qualitätsunterschied festzustellen.

Diese Inhaltsstoffe solltest Du kombinieren

Es gibt Inhaltsstoffe, welche die Wirksamkeit von Ceramiden erhöhen. Hierzu gehören Antioxidantien wie Vitamin C, Wirkstoffe wie Niacinamid sowie Feuchtigkeitsspender wie Hyaluron und Glycerin. Auch Wirkstoffe, die die Hautschutzschutzbarriere unterstützen sind in Verbindung sinnvoll. Dazu gehören zum Beispiel Panthenol und Peptide. Diese Verbindungen schützen wiederum die Ceramide vor schädlichen Einflüssen – also eine Win-win-Situation.

Unser Fazit

Ceramide sind nicht nur ein natürlicher Bestandteil unserer Haut und spielen eine wichtige Rolle. Sie sind maßgeblich für unser Hautbild und unsere Hautgesundheit verantwortlich. Einem Verlust oder Mangel an Ceramiden kannst Du aber glücklicherweise vorbeugen oder entgegenwirken, indem Du Deine Haut regelmäßig mit externen Fettbausteinen versorgst. Dadurch wird sie anregt neue Fettbausteine zu produzieren. Somit kann die natürliche Hautschutzbarriere wieder vollständig aufgebaut werden und die Haut ist effektiv vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt.

Die Fettbausteine unserer Haut sorgen somit dafür, dass Du strahlend schöne und gesunde Haut hast. Hast Du schon einmal von Ceramiden gehört oder verwendest Du sie sogar schon? Wir wissen, dass dieses Thema sehr kompliziert ist, deshalb stelle gerne alle Deine Fragen in den Kommentaren.

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