Urea – Was macht Harnstoff in Kosmetik?
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Urea ist ein Wirkstoff in vielen kosmetischen Produkten und als solches auch auf der Liste der Inhaltsstoffe von Kosmetika ausgewiesen. Viele Anwenderinnen haben mit Urea bei der Hautpflege von Kopf bis Fuß beste Erfahrungen gemacht und besonders Urea Gesichtscreme sowie Handcremes sind sehr beliebt. Was Urea genau ist, wie sie wirkt und warum sie gerade für trockene Haut so gut. ist erfährst Du jetzt.
Inhaltsverzeichnis
Vorab: nein Urea und Urin, sind nicht das gleiche! Bei Urea handelt es sich um die biologische, körpereigene Substanz Harnstoff. Der menschliche Organismus stellt also Harnstoff selbst her und scheidet diesen über die Nieren und den Urin wieder aus. Beim Harnstoff handelt es sich um das Endprodukt des Eiweißstoffwechsels. Sowohl im Blut als auch im Urin ist ständig Harnstoff vorhanden, zu viel oder auch zu wenig Harnstoff in diesen Körperflüssigkeiten kann labordiagnostisch nachgewiesen werden und gilt als krankhaft. Harnstoff ist auch wesentlich zur Aufrechterhaltung des Fließgleichgewichtes der Körperflüssigkeiten innerhalb und außerhalb der Körperzellen beteiligt, dies wird auch als Homöostase bezeichnet. Harnstoff ist eine sogenannte harnpflichtige Substanz, muss also bei einem gesunden Stoffwechsel zwingend über den Urin ausgeschieden werden. Harnstoff wird aber auch mit dem menschlichen Schweiß ausgeschieden und gelangt so auf ganz natürlichem Wege auf die Hautoberfläche.
Entdeckt wurde die Substanz erstmals im 18. Jahrhundert, als der menschliche Urin näher untersucht wurde. Chemiker konnten sehr schnell herausfinden, dass Harnstoff sich auch aus anorganischen Substanzen herstellen lässt und so wird das meiste heute verwendete Urea bereits seit dem Jahre 1828 künstlich hergestellt. Tierische oder humane Bestandteile sind also im Endprodukt Harnstoff heutzutage nicht mehr enthalten. Der heutzutage in kosmetischen Produktlinien befindliche Harnstoff wurde also synthetisch hergestellt und stammt keinesfalls aus dem Urin von Menschen oder Tieren. Effektiv lässt sich Harnstoff synthetisieren aus den beiden chemischen Substanzen Ammoniak und Kohlendioxid, welche sich unter reaktiven Bedingungen im Labor bei gleichzeitig hohem Druck und hoher Temperatur zu Harnstoff verbinden.
Die Hautpflege mit Urea hat insbesondere feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften. Fette oder ölige Substanzen, wie sie ebenfalls häufig in Kosmetika angewendet werden, helfen zwar auch gegen trockene Haut, im Gegensatz zum Harnstoff aber nur kurzfristig. Denn während Fette oder Öle sich lediglich wie eine Schicht oder wie ein Film auf die Haut legen, dringt Harnstoff aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften des Moleküls, aktiv in die Haut ein. Da das Harnstoffmolekül lipophil ist, also einen Fettcharakter aufweist, profitieren von einer Anwendung in kosmetischen Produkten insbesondere Menschen mit einer trockenen und sehr trockenen Haut. Bei der häufigen Anwendung von herkömmlichem Duschgel, Shampoos oder Seife trocknet die Haut sehr schnell aus, wird also rissig oder auch spröde. Diese Effekte der vermehrten Haut Trockenheit können kosmetische Pflegeprodukte mit dem Wirkstoff Urea schnell wieder ausgleichen. Das Symptom der trockenen Haut kann jedoch vielfältige Ursachen haben, Kosmetika mit Urea wirken trockener Haut unabhängig von der Ursache entgegen. Harnstoff ist eine Substanz, die schon länger bekannt ist und auch ganz andere Einsatzgebiete kennt, abseits von der kosmetischen Anwendung. Die Urea Wirkung in kosmetischen Pflegeprodukten gilt als gesichert und wurde bereits durch viele Anwenderbeobachtungen aber auch klinisch- dermatologische Studien untermauert.
Das Harnstoffmolekül absorbiert Körperwasser in der Hautoberfläche, nimmt es also aktiv auf und ist auch in der Lage, dieses Wasser zu speichern. Deshalb versetzt Harnstoff die Haut in die Lage, Feuchtigkeit auch längerfristig besser speichern zu können. Emulsion und Cremes mit Urea helfen regulierend beim Prozess der Abschuppung, dadurch kann die Haut wieder geschmeidig und weich werden. Durch das Verhindern der Wasserverdunstung wird die Haut auch vor vermehrtem Austrocknen geschützt.Für die Kosmetikindustrie ist Harnstoff auch deshalb so interessant, weil es absolut hautverträglich ist, jedenfalls dann, wenn gewisse Konzentrationen nicht überschritten werden. Aufgrund seiner hautpflegenden Eigenschaften stärkt und schützt Harnstoff die natürliche Hautbarriere und den empfindlichen Säureschutzmantel der Haut. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass das Harnstoff Molekül über leichte antibakterielle Eigenschaften verfügt. Deshalb profitieren auch Menschen mit unreiner oder zu entzündlichen Reaktionen neigender Haut von kosmetischen Pflegeprodukten mit dem Inhaltsstoff Urea. Bei regelmäßiger Anwendung harnstoffhaltiger Cremes verbessert sich auch die Elastizität der Haut und damit auch das gesamte Hautbild merklich.
Um von der vollen Wirkung von Urea in Kosmetik zu profitieren, sollten die Pflegeprodukte möglichst über einen längeren Zeitraum regelmäßig angewendet werden. Außerdem muss die Konzentration an Urea ausreichend hoch sein, um einen optimalen Effekt zu erzielen. Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften ist es besser, zu hohe Harnstoffkonzentrationen auf der Hautoberfläche zu vermeiden. Denn dies könnte bei empfindlichen Personen zu entsprechenden Nebenwirkungen in Form von Hautirritationen führen.
Etwa 3-5 % Urea ist die handelsübliche Konzentration in Body Lotions und Cremes. Bei Produkten zur intensiveren Hautpflege kann Harnstoff aber auch in Konzentrationen bis zu 10 % enthalten sein. Diese speziellen Pflegeprodukte eignen sich insbesondere zur Anwendung an Händen und Füßen bei sehr trockener, spröder Haut. Weil jedoch zu viel Harnstoff der Haut auch schaden könnte, sollte von der Verwendung von Pflegeprodukten mit sehr hohen Konzentrationen an Urea vorher der Hautarzt befragt werden. Zur Therapie spezifischer Hauterkrankungen wie beispielsweise Ekzeme oder chronischer Juckreiz sind darüber hinaus auch meist verschreibungspflichtige Produkte mit noch höheren Harnstoffkonzentrationen erhältlich. Diese müssen dann jedoch genau nach ärztlicher Verordnung, individuell und gezielt eingesetzt werden. Besonders hohe Konzentrationen an Urea in Pflegeprodukten sind also dann vonnöten,wenn es vornehmlich um eine medizinische Wirkung gehen soll. So werden beispielsweise verschreibungspflichtige Urea Produkte mit einem Wirkstoffgehalt von 40 % Harnstoff angeboten. Diese werden verwendet zur Behandlung von Nagelpilzerkrankungen. Nach dem Auftragen des Urea Produktes auf die Pilz befallenen Nägel wird für mehrere Tage ein möglichst luftdicht schließender Verband angebracht und erst nach mehreren Tagen wieder entfernt, auf diese Weise kann sich die Pilz tötende Wirkung von konzentriertem Harnstoff am besten entfalten.
Nicht nur in Cremes, Lotionen oder Salben kann Urea enthalten sein, sondern auch in anderen Körperpflegeprodukten, wie beispielsweise Shampoos oder Kurspülungen zur Haarpflege. Shampoos mit Urea können bei Neigung zu Schuppenbildung oder trockener Kopfhaut helfen, die Anwendung sollte dann, je nach Hauttyp, in festgelegten zeitlichen Abständen regelmäßig stattfinden. Harnstoff hat die Eigenschaft, die empfindliche Kopfhaut vor dem Austrocknen zu schützen und die Haare zu pflegen. Auch bei krankheitsbedingten Irritationen der Kopfhaut, beispielsweise bei juckender Kopfhaut oder Schuppenflechte, können Shampoos mit einem hohen Anteil an Urea helfen, die Beschwerden zu lindern.Shampoos mit Urea Anteil sind prinzipiell geeignet für jeden Haartyp, auch wenn Menschen mit trockener Kopfhaut davon in besonderer Weise profitieren können. Denn Shampoos mit Harnstoffanteil wirken auf die trockene und irritierte Kopfhaut besonders beruhigend, Rötungen klingen ab, der Juckreiz lässt wieder nach. Hauteigene Fettanteile werden durch den Urea Gehalt im Shampoo nicht so schnell ausgewaschen, das ist hilfreich, um die natürliche Feuchtigkeitsbalance zwischen Kopfhaut und Haaren aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen
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