Mica

Mica – Kinderarbeit für ein bisschen Glimmer

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Mica ist ein Mineral, dass in Kosmetikprodukten für den gewissen Wow-Effekt sorgt. Es gehört zur sogenannten Glimmergruppe und sorgt dafür, dass Kosmetika schön glitzern und glänzen. Nach diesem Blogbeitrag weißt Du, was der Rohstoff eigentlich genau ist, wieso er so problematisch ist und wie Kosmetik ohne Mica aussieht – denn wir verwenden diesen Stoff in unseren Produkten nicht.

Was ist Mica?

Die Geschichte dahinter

Mica wird auch häufig als Glimmer, Katzensilber oder Katzengold bezeichnet. Das Synonym Glimmer ist deshalb so passend, weil glimmern schwach glühen oder glänzen bedeutet. Ursprünglich wurde der Begriff Glimmer aber für einen Blender beziehungsweise Hochstapler verwendet. Deshalb werden einige Mica Minerale auch heutzutage noch abwertend als Katzensilber oder Katzengold bezeichnet.


Die gute Spaltbarkeit und schwache Bindung innerhalb der unterschiedlichen Schichten ermöglichen eine vielfältige Verwendung. Daher wurde Mica bereits für Fensterscheiben eingesetzt – vor allem in Regionen, wo Glas zu teuer war. Aber auch in der Industrie findet es Verwendung. Aufgrund ihres hohen Schmelzpunktes können diese Minerale zum Beispiel für Ofenfenster, Bremsbeläge oder Reifen verwendet werden.

Der Rohstoff selbst

Der Name Mica selbst kommt aus dem Lateinischen und bedeutet dort „glitzern“ oder „glänzen“. Der Stoff an sich ist ein Mineral aus der Abteilung der Schichtsilikate, welche charakteristisch eine Schichtstruktur aufweisen. Die schwache Bindung zwischen diesen Schichten ermöglicht eine sehr gute Spaltbarkeit der Glimmer-Minerale.

Farblich kommt Glimmer sehr oft zwischen weiß und braunschwarz vor, seltener kommt es in anderen Farben vor. Es gibt diese Minerale aber beispielsweise auch in rot oder grün – und immer schimmern sie. Mica-Minerale, die häufig vorkommen, sind beispielsweise Alurgit, Damourit oder Fuchsit. Mica ist demnach ein glitzernder Stoff und gehört der sogenannten Glimmergruppe an, welche gesteinsbildende Mineralien sind.

Mica Mineral

Wo ist es enthalten?

Mica Minerale in Kosmetika

Der Stoff wird sehr oft in Kosmetikprodukten verwendet, genauer gesagt in dekorativer Kosmetik wie beispielsweise Lidschatten, Lippenstiften, Puder oder Highlighter. Aber auch in zahlreichen Nagellacken und Gesichtsmasken ist Glimmer enthalten. In all diesen Produkten sorgt es für den spektakulären Glitzer-Effekt. Das heißt, hier kommen Verbraucher normalerweise am häufigsten damit in Berührung.

Für die jeweilige Farbe und Wirkung des Schimmers kommt es auf die Größe der Mica-Teilchen an. Größere Teilchen erzeugen einen starken, glitzernden Effekt, während kleinere Teilchen eher eine glänzende Wirkung haben. Auch eine Pulverform ist möglich, die dann als eine Art Mica Pulver in einigen Kosmetikprodukten vorkommt.

Damit man weiß, was genau alles in einem Produkt enthalten ist, sind die Inhaltsstoffe fast immer auf der Rückseite aufgelistet. Die Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe – kurz INCI – ist eine Richtlinie zur korrekten Angabe der Inhaltsstoffe in Kosmetika. Der Stoff Mica wird entweder als Potassium Aluminium Silicate oder mit der INCI-Nummer CI 77019 angegeben.

Wusstest Du, dass…?

Farbstoffe in der Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (INCI-Liste) immer mit CI angegeben werden. Mikrosilber hat beispielsweise die Nummer CI 77820. So kann man jeden Inhaltsstoff leichter einer Gruppe zuordnen.

Ist Mica in Kosmetika schädlich?

In einigen Kosmetika ist auch heutzutage noch Mica enthalten, weil es zum Beispiel die Gleitfähigkeit und das Hautgefühl von Pudern und Lidschatten verbessert. Größere Teilchen, die für einen echten Wow-Effekt sorgen, können aber zu Hautirritationen oder Reizungen führen. Deshalb wird deren Größe oft reguliert, damit eine sichere Anwendung der Produkte möglich ist. Doch ist es nun schädlich oder nicht?

Direkt schädlich für die Haut ist es nicht, denn die meisten Produkte sind sicher formuliert, sodass das Risiko für Hautschäden sehr gering ist. Dennoch sprechen viele weitere Aspekte wie Kinderarbeit oder Nachhaltigkeit gegen die Verwendung.

Wie wird Mica abgebaut? – Die große Problematik

Es wird hauptsächlich in Indien, den USA und China abgebaut – und das oft unter menschenunwürdigen Bedingungen. Kinderarbeit in den sogenannten Glimmer Minen ist hier leider die traurige Realität. Die Hilfsorganisation Terre des Hommes berichtet von ca. 20.000 Kindern, die illegal in den indischen Minen schuften. Diese Kinder setzen jeden Tag ihre Gesundheit und auch ihr Leben aufs Spiel. Und wofür?

Die Armut treibt die Familien dazu, ihre Kinder in den Minen arbeiten zu lassen. Der „Lohn“, den diese dafür erhalten, ist jedoch sehr gering und liegt bei ca. 20 Cent am Tag. Mehr über die schrecklichen Bedingungen in den Minen kannst Du hier lesen. Kinderarbeit ist zwar verboten, doch in illegalen Minen gibt es keine Kontrollen und keine Arbeitsrechte. So werden Kinder weiterhin ausgebeutet, vorausgesetzt es ändert sich nichts.

Zudem sind Glitzerpartikel nicht sehr nachhaltig und gelangen – nachdem sie abgewaschen wurden – in unsere Umwelt. Das bedeutet, der Rohstoffabbau von Mica schadet nicht nur unserer Gesellschaft, sondern auch der Umwelt.

Sollte man Mica kaufen?

In unseren Augen ist das vielmehr eine moralische Frage als alles andere. Wir von FACES OF FEY beantworten diese Frage ganz klar mit: Nein. Deshalb verwenden wir es auch nicht in unseren Kosmetikprodukten, denn wir sind gegen Kinderarbeit und für Nachhaltigkeit. Die Kosmetikindustrie muss Verantwortung übernehmen und wir wollen unseren Beitrag dazu leisten.

Welche Alternativen gibt es?

Natürliches vs. Synthetisches Mica

Als natürliches Mica wird das natürlich vorkommende Mineral bezeichnet. Die Qualität des aus Indien stammenden Stoffes ist sehr gut und wird deshalb vor allem für die Kosmetikindustrie verwendet. Es wird aber sehr oft durch Kinderarbeit in den Minen Indiens gewonnen, was höchst problematisch ist.

Synthetisches Mica ist bekannt als Synthetic Fluorphlogopite und wird im Labor hergestellt. Es ahmt den glitzernden und glänzenden Effekt des Stoffes nach. Künstliches Mica wird aber nicht einfach aus Mikroplastik hergestellt, sondern es handelt sich um Glimmer aus natürlichen Mineralien. Daher ist es eine umweltschonende Alternative zu Plastikpartikeln. Auch ist die synthetische Form reiner als die natürliche Form. Dadurch können klarere Farben und ein stärkerer Glitzer-Effekt erzielt werden.

Die Responsible Mica Initiative

Die Responsible Mica Initiative – kurz RMI – ist eine Initiative mit dem Ziel bis zum Jahr 2023 natürliches Mica nur noch aus vertrauenswürdigen und verlässlichen Quellen zu beziehen. Das bedeutet, das natürliche Glimmer dürfte nur aus legalen Minen und ohne jegliche Kinderarbeit abgebaut werden. Es müssten demnach bestimmte soziale und ökologische Standards eingehalten werden. Zahlreiche Unternehmen haben sich dieser Vereinigung zwar angeschlossen, doch der Erfolg bleibt fraglich. Wie das ZDF berichtet, kann man falsche Export-Genehmigungen kaufen und so die Responsible Mica Initiative umgehen. Zudem scheint das leider nicht das einzige Problem zu sein, denn wer kontrolliert den Abbau Tag für Tag? Wenn Menschen Hunger erleiden, sind sie zu fast allem bereit und darin liegt auch die Schwierigkeit dieses Problem in Zukunft nachhaltig zu lösen.

Kosmetik ohne Mica – deshalb verwenden wir es nicht

Wir von FACES OF FEY stellen zwar keine dekorative Kosmetik her, dennoch haben wir Kosmetikprodukte, in denen Glimmer normalerweise sehr oft verwendet wird. Das heißt, vergleichbare Produkte auf dem Markt enthalten es, während wir darauf verzichten. Ein Beispiel ist unsere Silbermaske, die zwar Mikrosilber enthält, selbst aber nicht silberfarben ist und auch nicht glitzert. Genau für diesen Wow-Effekt sorgt nämlich der Stoff Mica.

Wir haben uns gegen eine Verwendung entschieden, weil uns die Problematik um den Stoff wichtiger ist als irgendein Glitzer-Effekt. Wir wollen mit unseren Inhaltsstoffen transparent sein und über bedenkliche oder schädliche Inhaltsstoffe informieren. War Dir diese Problematik rund um Mica bekannt? Über welche bedenklichen oder schädlichen Inhaltsstoffe sollen wir noch einen Blogbeitrag schreiben? Wir freuen uns über Deinen Vorschlag.